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Eine Premiere: Diese Seite erklärt zum ersten Mal den Inhalt bevor auch nur ein Bild entstanden ist. Hintergrund war die Gelegenheit zu einem kleinen geführten Stadtrundgang, dessen Lokationen ich -
mangels Apparat am Tage des Rundganges - erst noch abbilden werde. Also kann man gespannt auf die Erweiterung des “kleinen Stadtrundganges” warten.
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Potsdam war einst die Garnisonsstadt der “Langen Kerls” unter irgendeinem Friedrich x. In jedem Fall wurde dieser bekannt als der “Soldatenkönig” (historisch exaktere Angaben folgen dann noch ;-). Da das
Gardemaß der langen Kerls bei sechs preußischen Fuß und damit ungefähr 1,88 Meter lag - und Leute dieser Größe früher eher selten waren - war es recht schwierig genug Freiwillige für die ca. 3800 Mann
starke Garde aufzutreiben. Dies führte dazu, daß längst nicht alle Soldaten auch wirklich freiwillig in Potsdam waren und letztendlich dazu, das die ehemals 3,76 m hohe Stadtmauer eher zum behindern von
Fluchtgedanken als zum Schutz nach aussen gedacht war.
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Um nun allerdings den Nachteil des bedingt freiwilligen Aufenthaltes wenigstens etwas zu kompensieren herrschte im aufgeklärten Preußen und vorallendingen in Potsdam eine nahezu vollständige
Religionsfreiheit, was letztendlich sogar im Bau einer katholischen Kirche gipfelte: St. Peter und Paul an der Grenze des 2. barocken Altstadtausbaus und des holländischen Viertels.
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Sehenswürdigkeiten (Auszug, wobei die Schlösser bewußt aussen vor bleiben):
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Das alte Rathaus Ist ca 250 Jahre alt und wurde als Teil eines italienisch gedachten Straßenzuges am ehemaligen Stadtzentrum mit dem Stadtschloß (heute komplett verloren) gebaut. Das Rathaus wird von
einem die Weltkugel tragenden Atlas gekrönt, während die Fassade - wie gewollt - starke Assoziationen an z.B. die Toskana weckt. Im Foyer des Rathauses findet sich ein Modell des alten Potsdamer Zentrums
mit Stadtschloß, Straßenzügen, Kirche, usw.
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Nikolaikirche Wurde nach dem Londoner Vorbild der ... Cathedral gebaut. Die Kuppel wurde allerdings erst später hinzugefügt, da die Kirche früher das Stadtschloß nicht überragen sollte (geht die
Erzählung).
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Obelisk Zwischen Rathaus und Nicolaikirche findet sich der ägytischen Originalen nachempfundene Obelisk. Das gesamt Ensemble sollte die schönsten Elemente europäischer Architektur nachbilden und
vereinen.
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Stadtschloßtor Als einziger “Rest” des ehemaligen Stadtschloßes und zur Erinnerung wurde eines der Zugangstore erhalten bzw. nachgebildet. Um die gesamte Wiederherstellung des ursprünglichen
Stadtschloßes wird noch gerungen (erinnert irgendwie an Berlin...). Zu DDR-Zeiten wurde der Wiederaufbau verworfen. Gerüchte besagen Teile des Platzes wurden für andere Zwecke benötigt was sich auch
daraus ergibt, das “quer durch die Küche” heute eine der Hauptverkehrsadern Potsdams läuft sowie einige Fernwärmetrassen den Platz unterlaufen.
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Alte Orangerie / ehemalige Ställe der Garnison Der langgezogene Bau gegenüber des Platzes mit Kirche, Rathaus und Obelisk ist ursprünglich als Orangie gebaut und genutzt worden. Später wurde das
Gebäude unter dem Soldatenkönig zu Stallungen umgebaut und dient heute als Museum. Eine Orangerie war früher Ausdruck großen Reichtums, da nur auf diese Art Südfrüchte in unseren Breiten überwintern
konnten.
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Alter Kutschstall Unweit der Orangerie findet sich der alte Kutschstall der nach der Wende komplett restauriert wurde, nachdem zu DDR-Zeiten die Fassade bereits mit Stahlträgern gegen die
Einsturzgefahr gesichert werden musste. Der alte Kutschstall zeigt erstmals - für damalige Verhältnisse revolutionär - Darstellungen / Figuren von “niederen” Handwerken an der Aussenfassade. Seinerzeit
völlig unüblich.
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Holländisches Viertel Wendet man sich vor dem Rathaus stehend nach links kommt man nach kurzem Marsch an der Kirche St. Peter und Paul vorbei und steht dann an der Grenze zum holländischen Viertel.
Hier wurden komplette Straßenzüge für holländische Zuwanderer erstellt - die dann aber nicht kamen. Die Häuserr sind in drei- und fünf-strahliger Bauweise erstellt, was der Anzahl der Fenster der
Straßenfront entspricht. Die drei-strahligen Häuser sind mit Giebeldächern versehen und das Viertel zeigt seine moderne Bauart im vorhandensein von Brandgassen (roße Teile Potsdams sind in der
Vergangenheit mehrfach niedergebrannt. Da die Holländer nicht wie gedacht in Scharen kamen, wurden die meisten Häuser später an Potsdamer verschenkt.
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Brandenburger Tor Zwischen der Kirche St. Peter und Paul und dem Brandenburger Tor (Potsdamer Version genau gegenüber der Kirche am Ende des Straßenzuges) findet sich das Stadtviertel des 2. barocken
Stadtausbaus mit sehr schönen eingeschossigen (plus Mansarde) Häuserzeilen.
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Alter Stadtkanal Der alte Stadtkanal begrenzte das holländische Viertel an der Seite zum Glockenspiel und war originalgetreu den Amsterdamer Grachten nachempfunden. Zwischenzeitlich zugeschüttet wurde
ein Teil wieder freigelegt. Die Kai-Mauer sind noch Original erhalten. Wegen der fehlenden Neigung - ein alter Konstruktionsfehler - führt er aber kein Wasser, da dies ein stehendes Gewässer bedeuten
würde und sich bereits bei der ursprüngliche Gestaltung letztendlich eine Kloake ergab.
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Jägertor So genannt wegen der enthaltenen Skulpturen und der Ausrichtung auf die ehemaligen Jagdgebiete.
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Nauener Tor (am holländischen Viertel) - Name stimmt eventuell nicht: Stadttor im neugotischen Stil mit zwei Türmen und stuckverzierterm Mauerteil.
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Restaurantempfehlung: “Waage” am alten Kutschstall
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